Oder Anstrengungen dazu? Oder Interessierte Nutzer/innen für eine Sammelklage?
Ich habe mich auf mehreren Foren, Frage- und Bewertungsseiten umgesehen, weil auch ich seit kurzem von mehreren Problemen mit dieser Plattform betroffen bin und ich bin völlig überrascht von der Masse an den Beschwerden über immer dieselben Probleme:
- Bestätigungs-Mails oder solche zur Passwortrücksetzung kommen nicht an
- (scheinbar) willkürliche Sperrungen (teilweise auf Lebenszeit)
- bei gleichzeitiger "Taubstellung" der verantwortlichen Plattform zur Konfliktlösung
- Aussperren von Nutzern wegen angeblichen "verdächtigen Traffics"
- wertlose Tipps der Mitarbeiter wegen nicht ankommender E-Mails (Cookies löschen etc.)
- Spammer und Scammer en masse trotz bestimmter IT-Maßnahmen, die ja offenbar zu häufig die falschen treffen
Auch ich kenne das Problem, keine Mails nach der Anmeldung oder Passwortrücksetzung zu bekommen (nach Ausschluss wegen "verdächtigen Netzwerkverkehrs).
Dabei habe ich alle Betriebssysteme und Browser durchprobiert und dabei immer schön den Router bzw. Internetanschluss neu gestartet für eine neue IP-Adresse. Hilf alles nichts.
Auf einem Mobilgerät bekomme ich bei Nutzung der App immer gesagt, meine IP sei nun gesperrt.
Das lässt mich vermuten, dass E-Mailadressen geflaggt werden und so über das System keine automatischen Mails mehr bekommen und sich nicht einloggen können. Die Antwort-Mails von service@ kommen weiterhin durch.
Auch möglich ist ein Fingerprinting aller Nutzer. So können Geräte im Grunde für alle Zukunft ausgeschlossen werden, die Plattform zu nutzen.
Ich frage mich, ob das zulässiges Verhalten ist.
Auch die Sperrung auf Dauer kenne ich. Einen Beweis für die Begründung gab es nicht. Ein Versuch, das Ganze wegen eines vermuteten Missverständnisses aufzuklären, wurde einfach nicht beantwortet.
"Sie können weiterhin schreiben, wir werden aber nicht antworten."
Es gibt ein Gerichtsurteil, nach dem soziale Netzwerke Nutzer nicht grundlos ausschließen dürfen, das auf dieser Seite der Verbraucherzentrale verlinkt ist:
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/soziale-netzwerke/konto-bei-instagram-oder-facebook-gesperrt-hier-widerspruch-erstellen-82906
Die Frage ist, inwieweit Kleinanzeigen als soziales Netzwerk gesehen werden kann. Da es dort auch Nachbarschaftshilfe und Kennenlernen und so weiter gibt, dürfte das aber nur eines handwerklich begabten Anwalts/Anwältin/Kanzlei bedürfen.
Wobei natürlich weiterhin gilt: Vor Gericht und auf hoher See...
In Anbetracht der Tatsache jedoch, dass kleinanzeigen Punkt de das mit weitem Abstand größte Portal in Deutschland dieser Art ist, halte ich es für wichtig, dies prüfen zu lassen.
Auf mich wirken die oben beschriebenen und in den Foren tausendfach aufgeführten Probleme nämlich als eine Maßnahme, keine große Redaktion mit der Moderation beschäftigen zu müssen und damit im Endeffekt Geld zu sparen. Alles, was irgendwie komisch erscheint (und wenn sich ein Nutzer nur auf einmal von einem anderen Gerät und von einem anderen Ort aus anmeldet), wird geblockt.
Das ist im Grund ein kurzsichtiges Verhalten, denn gerade wenn langjährige Nutzer mit guten Profilen gesperrt werden, müssen die sich u. U. neu anmelden (falls sie der Plattform nicht fernbleiben) und fangen dann wieder von vorne an, um sich eine Reputation aufzubauen. Aber genau davon lebt so eine Plattform nicht nur, sie macht es auch der Moderation einfacher, wenn möglichst viele zuverlässige Nutzer online sind.
Mir sind solche Schwierigkeiten nicht von anderen Plattformen bekannt. Auch solche nicht, die tausendfach mehr Nutzer betreuen müssen. Kein automatischer Mechanismus hat mich so häufig wegen "suspicious Traffic" herausgeworfen, wie der bei Kleinanzeigen.
Mir sind diese Probleme auch erst seit dem Verkauf von eBay an Adevinta bekannt. Vermutlich wurde eBay genau diese Moderation zu teuer. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Meines Erachtens sollte man durch eine Klage erreichen, dass die Vorgehensweise bei Kleinanzeigen hinterfragt wird und ob das so rechtens ist. Immerhin hat Adevinta hier quasi eine Monopolstellung. Es gibt weitere Plattformen, aber deren Reichweite, Nutzer- und Anzeigenanzahl ist verschwindend gering.
Wer etwas anbieten oder kaufen möchte, der kommt an Kleinanzeigen nicht vorbei.
Erstaunlich bei alldem finde ich besonders, dass es in der Presse noch nichts darüber zu lesen/ hören/ sehen gab. Ist das Problem also doch nicht so groß oder besteht es noch nicht so lange, als dass es auffällig geworden wäre? Was sagen die Verbraucherzentralen dazu, evtl. die Datenschutzbeauftragten (immerhin leitet Kleinanzeigen Daten, falls nicht abgestellt, an ein paar Hundert Unternehmen weiter)? Hat es vielleicht sogar damit etwas auf sich: Wer bei Nutzung der Website Adblocker einsetzt und die Datenübertragung ablehnt, wird bald mit Ausschluss rechnen müssen? Oder geht es darum, dass nur zahlende Nutzer online sind?
Diese Zusammenhänge, wenn sie denn bestehen, dürften sich auch die Wettbewerbszentrale interessieren. Da eBay-Kleinanzeigen zuvor kein Unternehmen war, das so mit seinen Nutzern umging und sicher ein Interesse besteht, eine Plattform dieser Art so weiterzuführen, dass sie von möglichst vielen ehrlichen Nutzern genutzt werden kann.
Ein weiteres Indiz, weshalb ich glaube, dass etwas ganz gewaltig schiefläuft und eine Klage und Untersuchung angebracht ist: Auf Trustpilot gibt es über 6.000 negative (1 Stern) Bewertungen (fast alle wegen Konto-Sperrung, wie oben) und nur 141 5-Sterne-Bewertungen.
Da stimmt doch was nicht!